Sieg beim Ingolstadt Triathlon – Die Saison dreht nochmal auf!

Sieg beim Ingolstadt Triathlon – Die Saison dreht nochmal auf!

Nach der Kälteschlacht in Davos war ich schon etwas enttäuscht – durch das Duathlon-Format habe ich mir natürlich mehr als den siebten Platz ausgerechnet. Viel Zeit den Kopf in den Sand zu stecken gab es allerdings nicht – Zwei Wochen später am 12. September war ich bereits für die nächste Mitteldistanz beim Ingolstadt Triathlon gemeldet. Ein Rennen ohne Label und große gemeldete Namen, aber trotzdem eine sehr reizvolle Veranstaltung und der ein oder andere starke Gegner stand trotzdem auf der Meldeliste. Also musste Davos schnell aus den Knochen. Becci hat sich entschieden dieses Rennen auszulassen um eine Woche später fit in Alzenau an der Linie zu stehen – als Support war sie natürlich mit dabei!

Way to Ingolstadt

Also Samstags in den Bulli steigen und ab an die Donau zum Ingolstadt Triathlon. Zusammen mit unserem Freund Michael der auf der olympischen Distanz gemeldet war und Phyllis als weiteren Support. Bei strömenden Regen holten wir die Startunterlagen und warfen einen ersten Blick auf den See. Dann ging es zum Hotel und wir bereiteten unser Material für das Rennen vor.

Es war noch dunkel als Becci mich am See abgeliefert hat. Rad einchecken, bisschen warmlaufen, Neo an und dann wurde es langsam spannend. Ich hatte mir vor allem für das Schwimmen viel vorgenommen. In meiner schwächsten Disziplin lief das Training zuletzt gut und das wollte ich zeigen.

Schwimmen mit Chip-Panne

Also in Reihe eins aufgestellt und ab ins Vergnügen. Die ersten 150m waren sehr wild und erinnerten mich mehr an eine Prügelei als an normales Schwimmen. Erwartungsgemäß war dann die Spitze weg, dahinter führte ich die Verfolger an. Ich hatte gut Druck auf der Hand und die Sicht nach vorne hat motiviert weiter zu pushen. Nach circa zwei Dritteln hat dann jemand statt auf meine Füße auf meinen Chip gehauen. Um ihn nicht zu verlieren musste ich stoppen und alles wieder fixieren. Meine Gruppe war dann natürlich weg und die Motivation fürs erste auch. Als 22. erreichte ich den Ausstieg nach 29 Minuten und 13 Sekunden.

Leaving T1 - auf dem weg zu 77km Vollgas
Leaving T1

Pushing the Bike hard

Beim ersten Wechsel lief dann alles glatt. Beim stürmen durch T1 überholte ich bereits die ersten Konkurrenten, nach dem Radaufstieg rief mir Becci dann meinen Rückstand von 4 Minuten zu. Das bedeutet dass noch alles machbar war, ich aber heute alles richtig gut machen musste. Also sehr hart angefahren und nach fünf Kilometern auf einen schnellen Konkurrenten aufgefahren. Hier konnte ich mich nicht lösen, sodass wir zusammen mit dem gebotenen Abstand gefahren sind. Am Ende der Radstrecke stand dann wieder Becci – fünf Minuten waren also auf die Spitze aufzuholen. Schon ein Brett aber grundsätzlich machbar.

Leading the chase pack - zufrieden mit 297/303 Watt (Average/NP) - bedeutet 42,4km/h
Leading the chase pack – zufrieden mit 297/303 Watt (Average/NP) – bedeutet 42,4km/h

Mit der schnellsten Wechselzeit stürmte ich durch T2 und lief direkt hart an – jetzt überholte ich nur noch und die Zuschauer an der Strecke beflügelten mich zusätzlich. Bereits nach sechs Kilometern war der Rückstand auf 80 Sekunden geschmolzen und wenig später kam die Spitze in Sichtweite. Noch vor Rennhalbzeit lief ich schließlich auf Platz 1 vor und ließ es dann etwas ruhiger angehen. Langsam merkte ich die aufkommende Erschöpfung und einen Krampf wollte ich nicht riskieren.

My Finish-Line Moment 2021

Das war zum Glück auch nicht nötig. Die rund 20,5km schloss ich in 1:10:02 ab – mit sechs Minuten Abstand die tagesschnellste Laufzeit und gute drei Minuten auf den Zweitplatzierten Tom Hohenadl in einer Gesamtzeit von 3:31:20 – fairerweise auf einer zu kurzen Radstrecke mit nur 77km. Das Gefühl als erster die Linie zu überqueren war unfassbar schön. Die Anstrengungen hatten sich gelohnt und das kalte Weizen (natürlich alkoholfrei) schmeckte so gut wie nie zuvor. Die Stimmung war fantastisch und Becci hat sich auch sehr gefreut 🙂

Auch Michael machte auf der olympischen Distanz ein fantastisches Rennen und verpasste das Podium mit dem vierten Platz knapp. Nach Siegerehrung und Falaffelburgern ging es also auf den Heimweg, schließlich stand für uns alle am Montag wieder Arbeit an.

An der Stelle will ich mich auch nochmal bei allen Beteiligten des Ingolstadt Triathlons bedanken, besonders bei Organisator Gerhard Budy! Ihr habt hier ein großartiges Rennen auf die Beine gestellt, während viele andere Veranstaltungen abgesagt wurden. Besonders die Einladung fürs nächste Jahr hat mich sehr gefreut. Hoffentlich heißt es dann bereits im Mai beim Ingolstadt Triathlon wieder: Auf die Plätze, fertig, los!

Zugabe Alzenau Triathlon

Eigentlich als gemeinsamer Start geplant, aber Becci hat sich eine Erkältung eingefangen, sodass ich ohne sie nach Alzenau gefahren bin um dort den Sprint zu absolvieren – und das Ergebnis des letzten Jahres (Platz 2) zu korrigieren. Nach solidem Schwimmen über 500m galt es zwei Radrunden von insgesamt 22km zu fahren. Aufgrund des Rolling-Starts, wo alle vier Sekunden ein Athlet ins Wasser springt, wusste man natürlich nicht genau wo man im Rennen liegt, die anderen schnellen Athleten sind aber knapp vor oder hinter mir gestartet.

Die zweite Wechselzone erreichte ich zusammen mit einem anderen Athleten – den hoch eingeschätzten Silas Schmitt sah ich allerdings nicht. Also musste ich gas geben um alles offen zu halten. Nach drei Kilometern sah ich tatsächlich einen Athleten vor mir laufen, welchen ich bei Kilometer vier auflief. Da die Strecke nur 4,5km lang war ging es also schnell ins Stadion zum Zieleinlauf wo ich mich mit einen langgezogenen Spurt durchsetzen konnte. Mit 15 Sekunden Abstand hatte ich Silas auf den zweiten Platz verweisen.

Saisonfinale auf Mallorca

Im Oktober beenden Becci und ich dann hoffentlich gemeinsam die Triathlon bei der Challenge Paguuera. Mitteldistanz Nummer drei für Becci und die sechste für mich. Wirklich ein stabiles Jahr, wenn man bedenkt wie die Situation Anfang des Jahres noch war. Am 31. Oktober steht dann für uns beide mit den Deutschen Meisterschaften über 10km auf der Straße der Saisonabschluss an. Vielleicht ja mit neuen persönlichen Bestzeiten 😉

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